Willkommen beim ITI Academy-Lernmodul „Konventionelle Implantatabformung für festsitzenden Zahnersatz“ von Frank Higginbottom.
Implantatabformungen sind wichtig für die Herstellung von implantatgetragenem Zahnersatz. Ziel der Implantatabformung ist die exakte Übertragung der intraoralen Implantatsituation zum zahntechnischen Labor. Die Implantatsituation kann man mit konventionellen analogen Abformtechniken oder mit digitalen Techniken erfassen. Alle Implantatabformtechniken sind Varianten der Pick-up- oder der Transfer-Abformtechnik, wie sie manchmal für herkömmliche zahngetragene Restaurationen verwendet wird.
Bei der Implantatabformung werden mit einer Präzisions-Abformkomponente Position, Ausrichtung und Rotationsorientierung des Implantats erfasst. Die Abformung, ob nun im konventionellen (d. h. analogen) oder im digitalen Workflow, erfasst diese Informationen in Bezug auf das umgebende Hart- und Weichgewebe. Dieses Modul behandelt konventionelle Abformtechniken und alle damit verbundenen Parameter.
Nach Abschluss dieses ITI Academy-Moduls sollten Sie in der Lage sein, die konventionelle Implantatabformung zu definieren, die wesentlichen Anforderungen an eine konventionelle Implantatabformung aufzulisten, konventionelle Implantatabformkomponenten und -techniken zu definieren, den Ablauf einer konventionellen Implantatabformung zu beschreiben und die spezifische Abformtechnik für die Übertragung des individuellen Weichgewebeaustrittsprofils von Implantatgetragenem Zahnersatz darzustellen.
Eine konventionelle Abformung kann definiert werden als ein physisches Registrat der harten und weichen Gewebe wie Zähne, Gingiva und Alveolarfortsatz, nach dem ein Modell hergestellt wird. Eine konventionelle Implantatabformung umfasst auch die physische Registrierung der Position, Ausrichtung und Rotationsorientierung einzelner Implantate und ihrer Relation zu den umgebenden Hart- und Weichgeweben. Die meisten Implantatsysteme verfügen über interne Indexierungsfunktionen wie Nuten oder Schlitze in der Schulter des Implantats, um deren Rotationsorientierung zu erfassen.
Eine konventionelle Implantatabformung erfordert maximale Präzision. Die Konstruktion und Eingliederung von implantatgetragenem festsitzendem Zahnersatz ist aufgrund der starren Fixierung von Implantaten und der oft komplexen Beschaffenheit und hohen Präzision der Implantatkomponenten eine anspruchsvolle Aufgabe. Daher muss die physische Registrierung möglichst genau sein, damit die klinische Situation im Dentallabor korrekt repliziert werden kann. Ein Teil des Modells um die Implantate Im rechten Bild besteht aus einem elastischen Silikonkautschukmaterial. Dieses Modell wird als „anatomisches Weichgewebemodell“ bezeichnet, weil es die Weichteile um das Implantat herum in einem elastischen Material nachbildet. Das elastische Material simuliert die natürliche Komprimierbarkeit des Weichgewebes und kann vom Modell abgezogen werden, um einen direkten Zugang zu den Implantatanalogen (Laboranalogen) zu ermöglichen.
Definition und Zweck konventioneller Implantatabformungen, Lernschwerpunkte: Eine konventionelle Abformung ist eine physisches Registrat der harten und weichen Gewebe, nach denen ein Modell hergestellt wird. Eine konventionelle Implantatabformung umfasst zusätzlich die physische Registrierung der Implantatposition, der Indexmerkmale und der periimplantären Mukosa. Aufgrund der starren Fixierung von Implantaten und der oft komplexen und präzisen Passung und Insertion von Implantatkomponenten müssen konventionelle Implantatabformungen möglichst genau sein.
Damit die konventionelle Implantatabformung möglichst genau ist, muss sie eine Reihe von grundlegenden Anforderungen erfüllen: Verwendung eines starren Abformlöffels, der das Abformmaterial sicher begrenzt und trägt, Verwendung eines starren und formstabilen Abformmaterials mit guter Reißfestigkeit und Verwendung von implantatspezifischen konfektionierten Abformkomponenten. Diese Anforderungen werden im Folgenden ausführlicher behandelt.
Der Abformlöffel muss starr sein, um Verzug oder Ablösen des Abformmaterials und der Implantatkomponenten zu verhindern. Er muss außerdem so großflächig sein, dass er alle Bereiche umfasst, die von Interesse sein können. Weiterhin muss er das Abformmaterial tragen und eingrenzen, um Verformungen während des Aushärtens möglichst zu verhindern. Schließlich ist jeder Kontakt zwischen dem Abformlöffel und den zu erfassenden Strukturen oder Komponenten zu vermeiden – auch dies, damit kein Verzug und keine Ablösungen auftreten.
Bei Abformlöffeln gibt es grundsätzlich zwei Auswahlmöglichkeiten. Zum einen sind da die konfektionierten Abformlöffel, wofür hier zwei Beispiele zu sehen sind. Konfektionierte Abformlöffel aus Metall oder Hartkunststoff bestehen, damit sie hinreichend verwindungssteif (starr) sind. Zum anderen sind da die individuellen Abformlöffel, wie auf den Bildern rechts zu sehen. Individuelle Abformlöffel können aus autopolymerisierendem Methylmethacrylat oder Kompositkunststoff hergestellt werden. In die individuellen Abformlöffel können in ausreichender Entfernung von den abzuformenden Strukturen und Komponenten stabilisierende Auflagen integriert sein. Sie stellen sicher, dass die Stärke der Abformmasse optimal ist und kein Kontakt zu Abformkomponenten entsteht.
Literaturberichte stützen die Verwendung von konfektionierten wie individuellen Abformlöffeln, doch liefert ein individueller Abformlöffel am ehesten eine Abformung von optimaler Stärke und maximaler Eingrenzung des Abformmaterials um die zu erfassenden harten und weichen Strukturen und Komponenten.
Die Kriterien für die Auswahl des geeigneten Abformmaterials sind: Das Material sollte dimensionsgetreu sein. Es sollte außerdem steif und reißfest sein und langfristig formstabil. Die Haftfestigkeit eines Abformmaterials auf einem individuellen Löffel ist wichtig, um Verzug oder Ablösungen beim Herausnehmen des Abformlöffels aus dem Mund zu vermeiden. Polyether und Polyvinylsiloxan (PVS) haben sich in all diesen Bereichen langfristig bewährt.
Auch die Implantatabformkomponenten müssen einige grundlegende Anforderungen erfüllen. Sie müssen genau sein, von starrer Konstruktion und mit einem präzisen und sicheren Sitz auf dem Implantat. Hierfür müssen die Abformkomponenten implantatspezifisch sein, weshalb alle Implantathersteller für ihre Implantattypen jeweils eigene Abformkomponenten herstellen.
Die Implantatabformkomponenten müssen retentive Eigenschaften aufweisen, um eine Ablösung zu vermeiden. Dies gilt sowohl für den sicheren Sitz auf dem Implantat während der Abformung als auch für einen sicheren Sitz und Halt im Abformmaterial bei und nach der Entfernung. Schließlich ist es wichtig, dass Originalabformkomponenten verwendet werden, damit die vom Hersteller vorgegebene Passgenauigkeit und Toleranz gewährleistet ist.
Grundlegende Anforderungen, Lernschwerpunkte: Um die Genauigkeit einer konventionellen Implantatabformung zu gewährleisten, muss der Abformlöffel starr sein, wobei das Abformmaterial ausreichend großflächig bereitgestellt, aber auch eingegrenzt sein muss, ohne die zu erfassenden Strukturen oder Komponenten zu berühren. Das Abformmaterial muss steif, langfristig formstabil und reißfest sein. Die Abformkomponenten müssen präzise und implantatspezifisch sein und ausreichende retentive Eigenschaften aufweisen, um ein Ablösen während oder nach der Abformung zu vermeiden.
Die beim Abformen von Implantaten verwendeten Komponenten lassen sich in eigentliche Abformkomponenten und Laboranaloge unterteilen. Die Abformkomponenten dienen der präzisen Übertragung von Position, Ausrichtung und Rotationsorientierung des Implantats. Laboranaloge sind präzise Implantatnachbildungen und werden auf dem Arbeitsmodell im Labor verwendet.
Grundsätzlich gibt es für jeden Implantattyp in einem Implantatsystem eigene Implantatabformkomponenten. Darüber hinaus gibt es oft verschiedenartige Abformkomponenten für den gleichen Implantattyp, was mehr Wahlmöglichkeiten bei der Versorgung entsprechend dem prothetischen Behandlungsplan und der lokalen klinischen Situation schafft. Unterschiedlich gestaltete Komponenten können aber auch unterschiedliche Abformtechniken notwendig machen. Die Wahlmöglichkeiten und Unterschiede bei den Abformtechniken werden im Folgenden detaillierter behandelt.
Um mehr Wahlmöglichkeiten bei der prothetischen Versorgung zu bieten, sind normalerweise Abdruckkomponenten zur Abformung von Implantaten auf Implantatebene und auf Sekundärteilebene verfügbar. Eine Abformung auf Implantatebene kann definiert werden als Abformung des Implantats ohne angeschlossene sekundäre definitive prothetische Komponenten. Die Abformung auf Implantatebene bietet maximale prothetische Flexibilität bei den Sekundärteilen auf dem Arbeitsmodell. Außerdem ermöglicht sie die Konstruktion eines individuellen Sekundärteils. Im Gegensatz dazu ist eine Abformung auf Sekundärteilebene definiert als Abformung, bei der ein Sekundärteil ausgewählt und im Mund an das Implantat angeschlossen wurde, wobei der Zweck der Abformung darin besteht, die Position des Sekundärteils zu erfassen. Eine Abformung auf Sekundärteilebene ergibt einfachere Abläufe, weil hier nur die prothetische Versorgung auf dem Modell konstruiert wird.
Lokale klinische Anforderungen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Auswahl von Abformkomponenten. Es ist immer ratsam zu prüfen, ob Design und Material der Abformkomponenten für die spezifische klinische Situation geeignet sind. Nachfolgend einige Beispiele für Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt: Die Abformkomponente muss manchmal modifiziert werden, bevor sie richtig aufgesetzt werden kann, weil ihr beispielsweise sonst ein Nachbarzahn, ein anderes Implantat oder einer anderen Struktur im Mund zu nahe kommt. Die Abformkomponente muss jedoch trotz der Modifikation ihre Genauigkeit beibehalten. Es kann notwendig sein, ihren korrekten Sitz durch eine Röntgenaufnahme zu überprüfen. Hierfür wird eine röntgenopake Komponente benötigt. Die systematische Übersichtsarbeit von Papaspyridakos et al. unterstützt eine Verblockung mehrerer Komponenten im unbezahnten wie im teilbezahnten Kiefer. Hierbei ist sicherzustellen, dass die gewählte Abformkomponente für eine Verblockung geeignet ist und dass alle verblockten Komponenten gemeinsam und verzugsfrei entnommen werden können. Die Abformkomponente im gezeigten Beispiel besitzt eine sehr präzise interne Verbindung, die, wenn sie mit anderen Komponenten auf Implantaten mit divergierenden Achsen verblockt wird, ein gleichzeitiges Abziehen verhindern kann. Bei mehreren Implantaten mit stark divergierenden Implantatachsen kann die Abformung auf Sekundärteilniveau die richtige Lösung sein. Das Beispiel auf der rechten Seite zeigt ein flaches abgewinkeltes Sekundärteil, das entwickelt wurde, um Divergenzprobleme bei der Abformung zu überwinden.
Allgemein gesehen gibt es zwei Arten von Abformkomponenten, die direkten (Pick-up-Technik) und die indirekten (Transfer-Technik). Sie bedingen deutliche Unterschiede bei der konventionellen Implantatabformung. Direkte Abformkomponenten werden zusammen mit der Abformung als Einheit abgezogen. Indirekte Abformkomponenten erzeugen ein negatives Abbild der Komponente und werden nicht mit der Abformung abgezogen. Stattdessen muss die Abformkomponente (mit angeschlossenem Laboranalog) in die Abformung eingesetzt werden, bevor das definitive Modell hergestellt wird.
Eine kürzlich veröffentlichte systematische Übersichtsarbeit von Papaspyridakos et al. berichtete über eine höhere Genauigkeit der Implantatabformung im unbezahnten Kiefer mit direkten als mit indirekten Abformkomponenten. Eine Erklärung dafür bot die Arbeit nicht an, aber der Unterschied könnte auf Ungenauigkeiten zurückzuführen sein, die bei der Wiedereinsetzung der indirekten Abformkomponente entstehen.
Wie erwähnt, bedingt die Wahl von unterschiedlichen Abformkomponenten auch Unterschiede in der Abformtechnik. Die meisten direkten Abformkomponenten sind verschraubt. Damit ein verschraubtes Bauteil mit der Abformung als Einheit abgezogen werden kann, muss es zuvor abgeschraubt werden. Dies erfordert einen Zugang zum Lösen der Schraube durch die Oberseite des Abformlöffels. Dieser Zugang wird als offene Abformtechnik bezeichnet. Ein Beispiel für eine offene Abformung mit Zugang zu einer verschraubten direkten Abformkomponente zeigt das klinische Bild rechts. Im Gegensatz dazu wird die indirekte Abformkomponente nicht mit der Abformung abgezogen. Da kein Zugang durch die Oberseite des Abformlöffels zur indirekten Abformkomponente benötigt wird, werden diese Abformtechnik als offene Abformtechnik bezeichnet.
Laboranaloge existieren für jeden Implantattyp innerhalb eines Implantatsystems. Gibt es für einen Implantattyp unterschiedliche Abformkomponenten, dann gibt es auch jeweils unterschiedliche entsprechende Laboranaloge. Die Abbildungen zeigen zwei Laboranaloge auf Implantatebene für ein Implantat mit Standarddurchmesser links und ein Implantat mit größerem Durchmesser in der Mitte. Das Analog auf Sekundärteilebene auf der rechten Seite entspricht einer Abformkomponente auf Sekundärteilebene für das gleiche Implantat mit Standarddurchmesser wie im linken Bild.
Das Laboranalog wird bei der konventionellen Implantatabformung an die Abformkomponente angeschlossen. Anschließend wird es Bestandteil des Arbeitsmodells, wenn die Abformung ausgegossen wird. Das Beispiel in der Mitte zeigt ein Analog auf Sekundärteilebene in einem Arbeitsmodell, während das Beispiel rechts ein Laboranalog auf Implantatebene zeigt.
Implantatkomponenten und Abformtechniken, Lernschwerpunkte: Implantatabformkomponenten dienen der Übertragung von Implantateigenschaften auf das Modell. Implantatanaloge (Laboranaloge) fungieren als Implantatnachbildung auf dem Arbeitsmodell. Alle Implantatsysteme besitzen Abformkomponenten und Laboranaloge für alle Implantattypen des jeweiligen Systems. Abformungen auf Implantatebene bieten mehr prothetische Flexibilität bei der Auswahl von Sekundärteilen. Abformungen auf Sekundärteilebene vereinfachen den Workflow und können Probleme mit signifikant divergierenden Implantatachsen überwinden.
Weitere Überlegungen bei der Wahl der Abformkomponente sind die Eignung zur Modifikation, die eventuell erforderliche Röntgenopazität, die Eignung zur Verblockung und ein möglicherweise erforderlicher Ausgleich divergierender Implantatachsen. Es gibt direkte (Pick-up-Technik) und indirekte (Transfer-Technik) Abformkomponenten. Nach Literaturberichten ergibt die direkte Technik genauere Abformungen. Die offene Abformtechnik ermöglicht die Entfernung von verschraubten Abformkomponenten bei der direkten Technik. Die offene Technik kann mit indirekten Abformkomponenten verwendet werden.
Den Ablauf einer konventionellen Implantatabformung kann man in vier Phasen unterteilen. Die erste Phase ist die Planung. Die zweite Phase ist die Vorbereitung. Die dritte Phase ist die eigentliche Abformung, und die vierte Phase ist das Ausgießen im Labor. Die vier Phasen werden im Folgenden ausführlicher behandelt.
Die erste Phase der Implantatabformung ist die Planung. Sie beginnt mit der Auswahl der geeigneten Abformkomponente. Wie im vorherigen Lernschwerpunkt gezeigt, richtet sich diese Auswahl nach dem prothetischen Plan und der Beurteilung der klinischen Situation. Die Art der Abformkomponente wiederum entscheidet darüber, ob eine offene oder eine geschlossene Abformtechnik benötigt wird. Als nächstes ist zu entscheiden, ob für die Abformung ein konfektionierter oder ein individueller Löffel verwendet wird, und schließlich, welche Art von Abformmaterial verwendet wird. In dem klinischen Beispiel, das hier den Ablauf illustriert, sieht der prothetische Plan eine dreigliedrige Brücke auf zwei Implantaten vor. Für eine genaue Erfassung der Implantatpositionen werden direkte Abformkomponenten ausgewählt. Die abgebildete verschraubte direkte Abformkomponente erfordert eine offene Abformtechnik. Die Wahl fällt auf einen individuellen Löffel aus Kompositkunststoff mit Auflagen und ein Polyether-Abformmaterial. Damit ist die Planung der Abformung abgeschlossen.
Die Vorbereitung der Abformung selbst beginnt mit dem Ausblocken. Da das Abformmaterial steif und reißfest ist, muss man Interdentalräume und tiefe Unterschnitte im Kieferbogen, in die das Abformmaterial sonst eindringen könnte, erkennen und auszublocken. Anschließend wird die Einheilkappe oder das Sekundärteil entfernt und die Abformkomponente angeschlossen, wobei man sicherstellt, dass die Komponente richtig sitzt und festen Halt hat. Bei subgingival verlaufenden Implantatschultern kann eine Röntgenaufnahme erforderlich sein, die den korrekten Sitz der Abformkomponente bestätigt. Als Nächstes prüft man, ob sich der Abformlöffel einsetzen lässt, ohne dass die Abdruckkomponente tangiert oder gelöst wird. Bei einer offenen Abformung sollten die Zugangsöffnungen freien Zugang zu den Schrauben ermöglichen, wie hier zu sehen.
Zur eigentlichen Abformung wird der Abformlöffel mit einem Regular-Body- oder Heavy-Body-Abformmaterial ausgefüllt; um die Abdruckkomponente herum wird ein Light-Body-Material injiziert. Anschließend wird der Abformlöffel in den Mund eingesetzt und sorgfältig positioniert. Bei einer offenen Abformtechnik muss überschüssiges Material, das die Schraube verdeckt, entfernt werden. Während des Abbindevorgangs (Dauer siehe Herstelleranleitung) hält man den Abformlöffel mit der Hand an seinem Platz. Nach erfolgtem Abbinden wird die die Abformung abgezogen. Bei einer offenen Abformung entfernt man die Schraube und prüft, ob sie sicher gelöst ist (Klickton), bevor man versucht, die Abformung abziehen.
Vor dem Ausgießen für das Arbeitsmodell im Labor muss unbedingt sichergestellt werden, dass die Abformkomponente korrekt und sicher in der Abformung gehalten wird. Eine indirekte Abformkomponente, die nicht mit der Abformung entfernt wird, muss auch wieder in die korrekte Position innerhalb er Abformung zurückgesetzt werden und dort fixiert werden. Als nächstes wird ein Laboranalog eingesetzt, um zu prüfen, ob es korrekt an die Komponenten angeschlossen werden kann, ohne es zu lösen. Die Abformung kann dann in der Praxis oder im Labor als anatomisches Weichgewebemodell ausgegossen werden.
Ablauf der Abformung, Lernschwerpunkte: Den Ablauf einer konventionellen Implantatabformung kann man in vier Phasen unterteilen. Die erste Phase ist die Planung, wobei Abformkomponenten, Abformtechnik und Löffeltyp festgelegt werden. In der zweiten Phase wird die Abformung vorbereitet: Interdentalräume und Unterschnitte werden ausgeblockt, die Abformkomponente wird korrekt platziert, und es wird sichergestellt, dass der Abformlöffel passt, ohne mit den Komponenten in Kontakt zu geraten. In der dritten Phase wird die die Abformung selbst vorgenommen, wobei der Abformlöffel mit der Hand stabilisiert wird; der Zugang du den Abformkomponenten ist gegebenenfalls freizumachen. In der vierten Phase wird das Arbeitsmodell im Labor hergestellt, nachdem sichergestellt ist, dass das Laboranalog perfekt auf die Abformkomponente passt.
Als Weichgewebeaustrittsprofil (oder Emergenz- oder Eruptionsprofil) bezeichnet man die Form des Weichgewebes in der Übergangszone vom oberen Teil des Implantats zum Weichgewebesaum. Die Weichgewebekonturen in der ästhetischen Zone präsentieren sich ausgeprägt girlandenförmig. Es wird empfohlen, mit provisorischem Zahnersatz ein optimales Austrittsprofil zu entwickeln, das das approximale Gewebe unterstützt und die gingivale Morphologie an den Nachbarzähnen nachahmt. Individuelle Austrittsprofile entwickelt man mit Hilfe von provisorischem Zahnersatz. Dies kann auch im Seitenzahnbereich nützlich sein. Ein optimales Austrittsprofil verbessert die ästhetische Wirkung und den periimplantären Zugang für eine wirksame tägliche häusliche Plaqueentfernung.
Für die Übertragung eines individuellen Weichgewebeaustrittsprofils muss die konventionellen Implantat-Abformtechnik modifiziert werden. Hierbei wird in den Ablauf eine weitere Phase eingeschoben und eine individuelle Abformkomponente erstellt, die das individuelle Austrittsprofil des Provisoriums nachbildet. Mit dieser individuellen Abformkomponente erfolgt dann eine konventionelle Implantatabformung. Die Herstellung einer individuellen Abformkomponente wird im Folgenden detaillierter behandelt.
Bei der Herstellung einer individuellen Abformkomponente ist das Vorgehen wie folgt: Es wird ein Provisorium hergestellt, das das gingivale Gewebe formt. Der Patient wird für 30 Tage später zur Auswertung einbestellt. Wenn sich das Weichgewebe zufriedenstellend entwickelt hat, wird das Provisorium mitsamt dem Sekundärteil aus dem Mund entfernt und an einem Laboranalog befestigt. Diese Konstruktion wird in ein schnell abbindendes Bissregistriermaterial hineingedrückt, das man dann polymerisieren lässt. Provisorium und Sekundärteil werden dann wieder entfernt, und es wird stattdessen eine Abformkomponente eingesetzt. Zwischen der Abformkomponente und den Konturen des Austrittsprofils verbleibt dabei eine Lücke, die mit einem fließfähigen Kompositmaterial ausgefüllt wird.
Die individuelle Abformkomponente wird im Mund einprobiert. Es ist darauf zu achten, dass zwischen den individuellen Komponenten und den Nachbarzähnen ein Abstand bleibt. Die Abformung kann nun entsprechend dem zuvor beschriebenen Ablauf erfolgen; die individuelle Abformkomponente wird in die Abformung aufgenommen. Das auf dieser Basis entstehende anatomische Weichgewebemodell hat im Bereich des periimplantären Gewebes das gleiche Austrittsprofil wie das Provisorium.
Übertragung von individuellen Weichgewebeaustrittsprofilen, Lernschwerpunkte: Als Weichgewebeaustrittsprofil bezeichnet man die Form Weichgewebes in der Übergangszone vom oberen Teil des Implantats zum Weichgewebesaum. Die Übertragung eines individuellen Weichgewebsaustrittsprofils auf das Laborarbeitsmodell erfordert eine zusätzliche Phase bei der konventionellen Implantatabformung, nämlich die zur Herstellung einer individuellen Abformkomponente.
Modul „Konventionelle Implantatabformung für festsitzenden Zahnersatz“, Zusammenfassung: Das Ziel der konventionellen Implantatabformung ist eine genaues physisches Registrat der Implantatposition und ihrer Beziehung zu den umgebenden harten und weichen Geweben, nach der ein Modell hergestellt wird. Wesentliche Anforderungen an eine konventionelle Implantatabformung umfassen die Verwendung eines geeigneten Abformlöffels und material- und implantatspezifischer Abformkomponenten. Es steht eine Auswahl an Implantatkomponenten und -techniken steht zur Verfügung, um die prothetische Versorgung zu erleichtern und fallspezifische klinische Anforderungen zu erfüllen. Den Ablauf einer konventionellen Implantatabformung kann man in vier Phasen unterteilen: die Planung, die Vorbereitung, die Abformung selbst und die Herstellung des Arbeitsmodells. Bei der Übertragung eines individuellen Austrittsprofils kommt eine weitere Phase, die Konstruktion einer individuellen Abformkomponente, hinzu.